Die Bautätigkeit ist ein wichtiger Faktor im Gefüge des Immobilienmarktes. Sie signalisiert wohin
die Entwicklung geht und hat Einfluss auf die Immobilienpreise. Der Bautätigkeitsindex für
Deutschland stieg im zweiten Quartal 2021 auf plus 37 gegenüber plus elf im Vorquartal.
Die Ergebnisse des Global Construction Monitor (GCM) der RICS zeigen eine anhaltende
Erholung des Baugewerbes. Die Bereiche Infrastruktur und privater Wohnungsbau verzeichnen
den stärksten Aufschwung. Weltweit gesehen ist der Bautätigkeitsindex in Portugal, den
Niederlanden, Saudi-Arabien und den USA am höchsten. Deutschland nimmt im weltweiten
Ranking mit plus 37 einen Platz im ersten Drittel ein.
Obwohl sich die allgemeine Stimmung im zweiten Quartal 2021 in eine positive Richtung bewegt,
wird ein Hemmnis deutlich: Steigende Materialkosten werden von 83 Prozent der Befragten als ein
Faktor genannt, der die Bautätigkeit hemmt. Im Vorquartal lag der Anteil noch bei 66 Prozent. Die
Umfrageteilnehmer gehen bei der Zwölfmonatsprognose von einem Anstieg der Materialkosten
von jetzt acht Prozent gegenüber sechs Prozent im Vorquartal aus. Der Druck dürfte zunehmen,
da Engpässe in der Lieferkette bei gleichzeitig starker Nachfrage die Kosten weiter in die Höhe
treiben werden.
Die Nachfrage nach recycel- und wiederverwendbaren Materialien ist in den vergangenen zwölf
Monaten gestiegen. Dieser Trend war in Europa etwas stärker ausgeprägt als in den anderen
großen Weltregionen. Abfallminimierung wurde weltweit als das wichtigste Nachhaltigkeitsthema
im Bauwesen bezeichnet.
78 Prozent der Befragten in Europa gaben an, dass der Druck auf die Materialkosten die
Ausweitung der Gewinnspanne einschränkt; in Deutschland sagen das sogar 91 Prozent. Der
Kostendruck stellt somit einen zunehmenden Gegenwind für die Bauwirtschaft dar, der die
Dynamik im weiteren Verlauf dämpfen könnte.