21.03.2022: Frühjahrs- Gutachten 2022
Alljährlich erstellt der Rat der Immobilienweisen das Frühjahrsgutachten für die Immobilienbranche. Darin werden Zustand und Zukunft sowie die Entwicklung der Teilsegmente des Immobilienmarktes beleuchtet: Wohn- und Gewerbeimmobilien, Hotel-, Büro und Logistik sowie Unternehmens- und Hotelimmobilien. Das gerade erschienene, aktuelle Gutachten sieht Gefahren für den Bereich Handel und Hotel, während der Wohnsektor, insbesondere die Nachfrage nach größeren Wohnungen, weiter wächst. Die Mieten für Wohnungen im Bestand sind im Jahr 2021 weiter gestiegen und haben durchschnittlich 8,46 Euro pro Quadratmeter pro Monat erreicht. Der Anstieg war mit plus 3,7 Prozent ähnlich dynamisch wie im Vorjahr. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen haben ihren Anstieg im Jahr 2021 weiter beschleunigt. Im bundesweiten Mittel sind sie im Vergleich zu 2020 um 14,3 Prozent auf 3.140 Euro pro Quadratmeter im Monat gestiegen. Eine Kurzfassung des Gutachten finden Sie unter: www.zia-deutschland.de/wp- content/uploads/2022/02/Fruhjahrsgutachten-2022-kurz.pdf. Der Handel und die damit verbundenen Immobilienunternehmen blicken in eine Zukunft mit großen Unsicherheiten. Insolvenzen, Filialschließungen und Entlassungen wirken sich auf die Innenstädte aus. Zukunftsfähige Innenstädte brauchen neue Mobilitätskonzepte und einen vielfältigen Nutzungsmix aus Wohnen, Bildung, Kultur, Handwerk, Kleingewerbe und Kommunikation. Die Bauwirtschaft bildet nach wie vor eine verlässliche Stütze der Branche, ohne jedoch für zusätzliche Impulse gesorgt zu haben. Die Materialknappheit in der Branche dürfte im Laufe des Jahres 2022 überwunden sein, sodass sich die Bautätigkeit vor allem im Wohnungsbau nun weiter dynamisch entwickeln kann. Beim Neubau von Wohnungen überstieg die Zahl der Fertigstellungen 2020 mit 306.000 Wohnungen erstmals seit 20 Jahren wieder die Schwelle von 300.000. Auch in den nächsten Jahren dürfte der Neubau weiter steigen. Die Zielmarke von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr dürfte in dieser Legislaturperiode aber kaum erreichbar sein.
Zurück zur News-Übersicht